Dienstag, 6. September 2011

Crash im Dax?

Die Frage stellt sich kaum noch. Der Crash ist seit heute schon schon da. Zum Vergleich des gegenwärtigen Absturzes mit der 2008er Finanzkrise (eigentlich: 2007er/2008er) ein Mehrjahres-Chart statisch:


Darunter soll wie gewohnt der dynamische Chart stehen, um jedwede Prognose auch in Tagen, Wochen und Monaten überprüfen zu können:

Auf dem folgenden Chart (dynamisch) sieht man noch einige von Tradern gezeichnete Anhaltspunkte, die rein theoretischer Natur sind:



Wie deutlich zu erkennen ist, gibt es gegenwärtig keine Stütze, die den Index aufhalten könnte. Das nächste wirklich markante Tief ist eigentlich erst dasjenige von 2009, das wären rund 3.500 Punkte. Eventuell lässt sich noch die vorherige Bündelung um 5.000 Punkte als Anhaltspunkt festmachen, dort stockte der Dax sowohl beim Fall 2008 als auch beim Wiederanstieg 2009. Die Auguren rätseln, was es sein könnte, beschwören eine neue weltweite Rezession herauf und fragen sich mit Sorgenfalten beim Blick auf den Dax (und andere Indizes, die durch die Bank betroffen sind), ob man denn eine neue Finanzkrise habe? - Jo, Jungs und Mädels. Wir sind schon mittendrin. Zählt einfach mal die Punkte nach. Der Dax hat seit Anfang August 2011 einen glatt genauso scharfen Crash hingelegt wie zu den schlimmsten Zeiten der 2008er Krise (damals von September bis Oktober 2008), nämlich glatt 2.500 Punkte. Es ging dieses Mal nur noch ein bisschen schneller. 

Eigentlich müsste die Welt aufjaulen, aber das tut sie nicht. Gewöhnt man sich etwa an Finanzkrisen? Hat man gelernt, dass "das Leben weitergeht"? Hofft man auf günstige Einstiegskurse? Es ist von allem etwas, allerdings könnte auch ein wenig Blauäugigkeit dabei sein. Denn der Dax kann durchaus noch viel tiefer fallen als 3.500 Punkte. Erfahrene Trader wie der Deutschland-Statthalter von Joe Ross, Karsten Kagels, prognostizierten schon im Jahr 2007, weit vor der letzten Finanzkrise, dass der Dax sich durchaus in einer riesigen Seitwärtsrange zwischen 2.500 bis 8.500 Punkten bewegen könnte, in einem Megazyklus von einem bis zwei Jahrzehnten. Und genau das könnte die Überraschung des gegenwärtigen Crashs werden. 

Allerdings ist für eingefleischte Trader die Sache durchaus nicht dramatisch. Denn wer mit Derivaten auf fallende Kurse spekuliert - und die Trader der großen Bankhäuser tun genau das - , kann auf riesige Gewinne hoffen, wenn der Dax noch weiter fällt. Die besorgten Gesichter in den Abendnachrichten, die vom Parkett der Frankfurter Börse übertragen werden, gehören den Portfolio-Managern großer Aktienpakete. Diese verwalten das Anlegergeld von Lebensversicherungen, die ihren Kunden einen "ordentlichen Schuss Performance" versprechen, wenn diese in eine fondsgebundene Kapitallebensversicherung einzahlen. Diese Versicherungsprodukte sind mit einem Sicherheitspuffer versehen, die Stopps liegen bei rund 80 Prozent des Nettokapitals. Etwas euphemistisch wird das den Kunden als "Performance mit Sicherheitsnetz" oder "Risikoschutz" verkauft. Diese Stopps sind in den letzten Wochen komplett gerissen, auch daher der gegenwärtige Crash.

Wie könnte es nun weitergehen. Der Drei-Monats-Chart, oben statisch, unten dynamisch:




Wie man sieht, hat sich sowohl ein 1-2-3-Hoch gebildet, ein sowas von klassisches Kursmuster, als auch ein Bruch der letzten Stütze bei 5.400 Punkten. Man möge diese Bilder einem etwa fünfjährigen Kind zeigen und fragen, was wohl passieren wird. "Das fällt weiter, Papa", wird das Kind sagen.

Wir wir wissen, ist die Sache nie so einfach, Wir schauen uns daher einen Drei-Jahres-Chart an, um zu spekulieren, was noch alles so passieren könnte:


Die umrahmte Stelle aus den Jahren 2008 bis 2009 könnte etwas darstellen, das uns möglicherweise in den nächsten Wochen blüht.

http://konzert-am-frei-21-07-17.blogspot.de/


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